Die Abkürzung MOOC steht für Massive Open Online Course und bedeutet in Einzelnen:

  • M = Massive: hohe Teilnehmerzahlen
  • O = Open: Offenheit bedeutet frei über das World Wide Web (Web) zugänglich und zwar:
    • ohne Zugangsbeschränkung (z.B. Teilnehmerzahl, Grad der eigenen Beteiligung)
    • ortsunabhängig, zeitunabhängig (Ausnahmen: z.B. Live-Events, Chats)
  • O = Online: bedeutet, der Kurs findet im Web statt
  • C = Course: steht für eine Lehrveranstaltung mit Merkmalen wie:
    • Strukturierung in unterschiedliche Themeneinheiten
    • ein oder mehrere Lehrende
    • ggf. Betreuungsangebote und Austausch mit anderen Kursteilnehmer/innen
    • Start- und Endtermin oder fortlaufend (also Kurse, in die man jederzeit einsteigen kann

Die Inhalte werden in Form von Videosequenzen, Skripten und ergänzenden Lernmaterialien vermittelt. Der Austausch der Teilnehmenden findet in Foren und sozialen Netzwerken statt. Die Wissensüberprüfung erfolgt meist durch Multiple-Choice-Tests.

George Siemens (einer der MOOC Pioniere) hat eine anschauliche Präsentation zu Formen, Geschichte, Planung, Ablauf etc. erstellt: "Designing and Running a MOOC".

Die aktuell am häufigsten angebotenen Formen sind sogenannte cMOOCs und xMOOCs:

  • cMOOC: Das "c" steht für einen "connektivistisch bzw. construktivistisch" konzipierten MOOC, wie die von Downes und Siemens ursprünglich intendierte, seminarähnlich konzipierte Kursform. Beispiele für cMOOCs sind der OPCO12 und der COER13.
     
  • xMOOC: Das "x" steht für „Extension“. Ein xMOOC ist in der Regel instruktional bwz. vorlesungsähnlich konzipiert und hat meist eine sehr hohe Teilnehmerzahl. Beispiele sind die Kurse, die auf z.B. den MOOC-Plattformen Udacity, Coursera etc. angeboten werden.

Es existieren auch noch weitere Formen, die eher seltener zum Einsatz kommen (Beispiele).

(Quelle: e-teaching.org)

MOOC-Plattformen wie z.B. CourseraedX und Udacity bieten die Möglichkeit, einen MOOC bereitzustellen und im Vorfeld z.B. mit einem Trailer zu bewerben. Interessierte potentielle Teilnehmer/innen können dort nach Kursen suchen und sich in Kurse einschreiben.

Darüber hinaus werden MOOCs auch über andere Plattformen z.B. in Kombination mit Webanwendungen für Kommunikation und Austausch wie z.B. Foren, Blogs und Social Media (Facebook, Twitter etc.) angeboten.

Einen TUM-MOOC anbieten

Wenn Sie Dozentin oder Dozent der TUM sind und einen MOOC anbieten möchten, wenden Sie sich bitte zwecks Koordination an Ihre Ansprechpartnerin Konstantina Koumpouli.

Von der Idee bis zur Durchführung eines MOOCs

  • Projektplan erstellen
  • Eine "Pilot"-Einheit vollständig konzipieren (inkl. Videoproduktion und Materialien)
  • Nach Abnahme der "Pilot"-Einheit den Gesamt-MOOC finalisieren
  • Inhalte auf MOOC-Plattform anlegen
  • MOOC ankündigen und bewerben
  • MOOC durchführen
  • MOOC evaluieren

Grundlegende Überlegungen

Wenn man einen MOOC erstellen und anschließend anbieten möchte, sind im Vorfeld einige grundlegende Überlegungen hilfreich, z.B.:

  • Wie lautet das Thema des Kurses?
  • Wie lange dauert der Kurs?
  • Welche Zielgruppe soll angesprochen werden? (Vorwissen, Level)
  • Welche Inhalte werden vermittelt und wie werden sie medial aufbereitet?
  • Wie ist das didaktische Konzept?
  • Und mit welchen Methoden soll es umgesetzt werden?
  • Welche Betreuungsangebote sind für die Teilnehmenden geplant?
  • Wo wird der Kurs bereitgestellt?
  • Sind zusätzliche Webanwendungen z.B. für die Kommunikation und den Austausch gewünscht?
  • Welche zeitlichen, personellen, technischen und finanziellen Ressourcen sind verfügbar?

George Siemens erläutert in seiner Präsentation "Designing and Running a MOOC" neun Schritte zur Planung und Durchführung eines MOOC (Folien 27-37). Im Video "Success in a MOOC" (von Dave Cormier, 2010) werden Erfolgsfaktoren für einen MOOC aufgeführt.

An der TUM
Aktuell an der TUM stattfindende MOOCs finden sich auf der Webseite im TUM-Portal "Mit MOOCs weltweit online lernen".

Weltweit
Auf der Webseite des Deutschen Bildungsservers kann weltweit nach MOOCs gesucht werden.

Zu folgenden Themen bieten untenstehende Links umfangreiche Informationen über MOOCs:

Allgemeine Begriffsbestimmung, Geschichte und Entwicklung, aktuelle Differenzierungen, MOOCs im deutschsprachigen Raum, Fragen zu Teilnehmenden, Didaktik und Prüfungen im Kontext von MOOCs, Geschäftsmodelle

Bereits 2008 führten die Kanadier Stephen Downes und George Siemens mit "Connectivism and Connective Knowlede" den ersten offenen Online-Kurs durch. Seitdem steigt die Anzahl der weltweit angebotenen MOOCs beständig. Derzeit (Stand 2017) werden beispielsweise auf den Plattformen Coursera und edX jeweils weit mehr als 1000 offene Online-Kurse angeboten.

Nachfolgend eine Auswahl an MOOCs, die seit 2008 stattfanden:

  • Connectivism and Connective Knowledge“: Unter diesem Titel führten die Kanadier Stephen Downes und George Siemens 2008 den ersten offenen Online-Kurs durch.
  • „Artificial Intelligence“: Der Kurs von Sebastian Thrun und Peter Norvig (Stanford University) hatte mehr als 160.000 angemeldete Teilnehmer/innen, von denen 20.000 den Kurs auch abschlossen.
  • Zukunft des Lernens": 2011 fand mit diesem Kurs der erste deutsche MOOC mit ca. 900 Teilnehmer/innen statt (Laufzeit: 02.05.-17.07.2011, Veranstalter).
  • "MOOC-Maker Course": Dieser Kurs lief als eine Art Online-Konferenz und sollte die Diskussion über MOOCs im deutschsprachigen Raum voranbringen (Laufzeit:16.01.-22.02.2013, Veranstalter).
  • "Online Course zu Open Educational Resources (COER)": Dieser Kurs ist ein deutschsprachiger MOOC zum Thema Freie Bildungsressourcen (Laufzeit: 08.04.-28.06.2013, Veranstalter).
  • "Solar Energy": Dieser Self-Paced Kurs (Einstieg jederzeit möglich) von Arno Smets, TU Delft, wurde 2016 mit dem "edX Prize for Exceptional Contributions in Online Teaching and Learning" ausgezeichnet.

Aktuelle MOOCs an der TUM

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