Beaufsichtigte digitale Prüfungen

Einführung

Eine beaufsichtigte digitale schriftliche Prüfung kann entweder synchron (also „live“ durch eine Person) per Video-Aufsicht beaufsichtigt werden oder asynchron durch eine automatisierte Aufsichtssoftware. Es handelt sich in beiden Varianten um ein komplexes Prüfungsformat, das von den Prüfungsverantwortlichen eingehende Befassung mit den organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen erfordert.

Prüfung mit asynchroner automatisierter Aufsicht („Proctorio-Prüfung“)

Die Entwicklung der Fernprüfungen an der TUM begründet sich auf dem Förderprojekt „Fernprüfungen“ aus der „Förderlinie 'Internationalisierung 2.0'“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Im Rahmen dieses Projektes wurden von 2018 bis 2022 Möglichkeiten der Durchführung von Fernprüfungen an der Hochschule intensiv untersucht sowie Anbieter und Methoden analysiert. Aufgrund der durch das Projekt bereits vorhandenen Infrastruktur hat die Technische Universität München vom Sommersemester 2020 bis zum Wintersemester 2021/22 elektronische Fernprüfungen mit Proctorio angeboten, um das Prüfungsgeschehen während der Pandemie zu unterstützen. Seit dem Sommersemester 2022 steht die Prüfungsoption „Beaufsichtigung mit Proctorio“ jedoch nicht mehr zur Verfügung. Wir haben in den letzten zwei Jahren viele Erfahrungen mit diesem Format gemacht, die wir nun auswerten und weiterentwickeln werden.

Prüfung mit synchroner menschlicher Aufsicht („Zoom-Prüfung“)

Bei einer Zoom-Prüfung stellt die Zoom-Software nur die Beaufsichtigungsfunktion dar. Die Prüfung selber findet als E-Test auf der Moodle-Prüfungsplattform statt.

Moodle E-Test + Zoom

Bei einem mit Zoom beaufsichtigten Moodle E-Test wird die Prüfung direkt in Moodle erstellt und zum Prüfungszeitpunkt abrufbar gemacht. Die Vorbereitung und der Ablauf der Prüfung selbst ähneln sehr stark dem unbeaufsichtigten Moodle E-Test. Organisatorisch ist für den Prüfungsablauf jedoch u. a. zu beachten, dass die Identität des Prüfungsteilnehmenden sichergestellt werden muss (ID-Kontrolle). Technisch ist zu beachten, dass keinerlei Absicherung des Studierenden-Rechners möglich ist. Das bedeutet, das parallele Suchen im Internet, das Aufrufen von Vorlesungsskripten, der Austausch mit anderen Prüfungsteilnehmer:innen oder weiteren Personen per Chat oder die Fremdsteuerung des Studierenden-Rechners durch eine andere Person etc. sind für die Studierenden während der gesamten Prüfungszeit möglich. Bei größeren Prüfungskohorten (ca. ab 50 Teilnehmer:innen oder mehr) steigt der Aufwand zur Organisation und Einweisung der benötigten Aufsichtspersonen zudem erheblich. Inhaltlich ist zu beachten, dass aufgrund der fehlenden Rechner-Absicherung die Prüfung trotz des beaufsichtigten Prüfungsformats nach Möglichkeit als Open-Book-Prüfung konzipiert werden sollte. Zumindest aber sollten Möglichkeiten zur Verringerung von Täuschung (Mischen von Fragen und Antwortalternativen, usw.) zum Einsatz kommen. Aufgrund der Video-Beaufsichtigung muss für die Studierenden zudem immer eine Präsenz-Alternative der Prüfung angeboten werden.

Da es verschiedene rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen zu beachten gibt, stellen wir diese Prüfungsform im Rahmen eines standardisierten Moodle-Templates bereit, in dem außer den Platzhaltern für den Zoom-Link sowie die Aktivität „Test“ noch weitere Informationen für Studierende und Dozierende enthalten sind. Wenn Sie einen Moodle E-test mit Zoom-Aufsicht durchführen möchten, beantragen Sie Ihren Prüfungskurs daher bitte über das Antragsformular für neue Kurse in Moodle.

Weitere Möglichkeiten zur Durchführung digitaler bzw. digital unterstützter Prüfungen bietet auch das Angebot von TUMexam.