ProLehre auf der TURN Conference

Mitte November ist ein großer Teil unseres ProLehre-Teams nach Berlin zur TURN Conference aufgebrochen. Hier trafen sich etwa 500 Teilnehmende aus der Bildungs- und Politiklandschaft, um sich über innovative Hochschullehre auszutauschen. Das diesjährige Motto „Horizonte verbinden“ öffnete den Raum für Gespräche zwischen Politik und Praxis.
Die TURN Conference ist eine von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre initiierte und geförderte Tagungsreihe, die nun zum dritten Mal stattfand. Dieses Jahr übernahm die Freie Universität Berlin die Organisation. TURN steht laut den Veranstaltenden für Perspektivwechsel, Mut zur Veränderung, Offenheit und Aufbruch. Auch in diesem Jahr war der Blick vor allem in die Zukunft gerichtet: Welche Kompetenzen brauchen wir in einer sich durch KI noch schneller wandelnden Welt? Wie können wir lernen, diese Veränderungen zu interpretieren und welche Rolle spielt die Hochschule in dieser Entwicklung? Mit diesen und weiteren Impulsen eröffnete der Gastgeber Prof. Ziegler, Präsident der FU Berlin, die Konferenz und übergab anschließend das Wort an Dr. Antje Mansbrügge aus dem Vorstand der Stiftung Innovation in der Hochschullehre. Sie adressierte das Studium als Lebensphase, in der kritische Denkweisen gefördert und Studierende ermächtigt werden sollen, die Eigentümerschaft für den eigenen Lernweg zu übernehmen. Die politische Komponente zu Beginn der Konferenz brachte Peter Greisler in seiner Keynote ein, der die Leitung der Abteilung Hochschulen im Bundesministerium für Bildung und Forschung innehat.
Auch aktuelle Problemstellungen aus der hochschuldidaktischen Landschaft hatten ihren Platz. Im Panel wurde diskutiert, wie man mit Finanzierungsschwierigkeiten an Hochschulen umgeht, wie es gelingen kann, Fachpersonal aus der IT zu gewinnen und wie Themen wie Inklusion und Interdisziplinarität noch stärker gelebt werden können.
Die TURN Conference war in verschiedene Tracks aufgeteilt. So hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Schwerpunktthemen wie KI & Technologie oder Zukunftskompetenzen & -strukturen im Rahmen von interaktiven Kurzpräsentationen, Worldcafés, Workshops oder Postersessions auszutauschen. Unsere Prüfungsexpertinnen Alexandra Strasser und Hannah Chan aus dem Team Hochschuldidaktik waren hier beteiligt und leiteten einen Workshop zum Thema „Prüfungen neu gestalten – Integration von ChatGPT und Co bei summativen und formativen Assessment.“ Auch unsere Kolleg:innen Sofia Vio und Denis Sedlmeier beteiligten sich aktiv an der TURN und stellten in einer Kurzpräsentation das Projekt CampusConnector vor, bei dem es darum geht, (räumliche) Grenzen in der Lehre zu reduzieren.
Neben den genannten Formaten wurde im Rahmen der TURN Conference auch eine Folge des Podcast „Update Hochschule“ aufgenommen, die sich – getreu dem TURN-Leitsatz, der zu Mut und Aufbruch aufruft – den Visionen der Hochschullehre der Zukunft widmet. Interviewt wurden Professorin Beatrix Busse, die Prodirektorin für Lehre und Studium an der Universität zu Köln und Professor Stephan Jolie, der als Vizepräsident für Studium und Lehre an der Universität in Mainz tätig ist. Busse betonte, dass in Zeiten wie diesen eine „radikale Neugier für das Unbekannte“ nötiger sei denn je. Diese sollte uns alle dazu veranlassen, „ohne zu werten die richtigen Fragen zu stellen, aber auch andere Frage anzuhören.“ Professor Jolie betonte ergänzend die entscheidende Rolle von Hochschulen in diesem Prozess, die nicht nur im klassischen 90-Minuten-Format fachspezifische Lerninhalte an ihre Studierenden vermitteln sollten. Vielmehr müssten sie verstärkt Freiheiten und weniger Überregulierung bekommen, um sich intensiver auf gesellschaftspolitische Themen wie Demokratiebildung fokussieren zu können: „Universitäten brauchen Freiheit, um Freiheit an Studierende weiterzugeben.“
Mit vielen spannenden Impulsen und Denkanstößen sind unsere Kolleginnen und Kollegen von der TURN zurückgekehrt. Für die TUM wird die TURN Conference im nächsten Jahr ganz besonders interessant, nimmt sie doch innovative Formate in Lehre und Transfer, die insbesondere die Technischen Universitäten prägen, in den Fokus. Wir sind gespannt und freuen uns auf den Besuch an der TU Darmstadt im September 2025!