Gesichter aus der Barer Straße

Nadja Krywko und Carina Schraufstetter leben sich in ihrer Freizeit gerne kreativ und sportlich aus. Die beiden Mitarbeiterinnen der Lernkompetenzförderung erzählen, wie sie zu ihren spannenden Hobbies gekommen sind und was ihnen daran besonders viel Freude bereitet.  

Nadja Krywko blüht förmlich auf, wenn man mit ihr über Blumen spricht – das Leuchten in ihren Augen ist nicht zu übersehen. Die Mitarbeiterin der ProLehre Lernkompetenzförderung widmet sich in ihrer Freizeit der Gestaltung von Hochzeitsfloristik, dem Kreieren von Kränzen und dem Binden von Sträußen.

Alles begann damit, als Nadja eines Nachmittags im Spätsommer durch ihren Garten ging, die Hortensien in voller Blütenpracht bewunderte und auf die Idee kam, draus einen Kranz zu binden. Schnell fand sie große Freude daran: „Ich liebe es, dass viele Sinne angesprochen werden, wenn ich mit Blumen arbeite – nicht nur die bunten Farben faszinieren mich, sondern auch die herrlichen Düfte und die Haptik.“

Auch ihre Gäste, die an den selbst gebundenen Kränzen an ihrer Wohnungstür vorbeigingen, fanden schnell Gefallen daran, dass ihre Freundin sie nun fortwährend mit floristischem Türschmuck versorgte. Mit dem daraus entstandenen Fotomaterial eröffnete Nadja ihren Instagram-Kanal und recherchierte zudem, wie sie ihr Hobby professionalisieren könnte. Dabei stieß sie auf die Möglichkeit, eine Quereinstiegs-Ausbildung zur Floristin zu machen. Über ein Jahr hinweg nutzte sie ihre freie Zeit und fuhr zur Fachschule für Blumenkunst nach Weihenstephan, um dort an praktischen Kursen des Floristenverbands Bayern teilzunehmen. Die theoretischen Grundlagen hinsichtlich Botanik, Pflanzenkunde, Farbgestaltung und vielem mehr wurden in einem begleitenden online-Seminar vermittelt. Seither ist das Teammitglied der Lernkompetenzförderung vor allem in den Sommermonaten, wenn die meisten Hochzeiten anstehen, gut beschäftigt. Ihre Wohnung verwandelt sich dann in ein Blütenmeer aus Farben und Düften – die Werkbank hat einen festen Platz in ihren vier Wänden. Diese Zeit des Jahres mag Nadja ganz besonders gerne, sind Hochzeiten doch ihre liebste Gelegenheit, floristisch tätig zu werden. Diesen besonderen Aufträgen geht viel Arbeit voraus – in Vorgesprächen mit dem Brautpaar erkennt sie jedoch meist schnell, welche Blumen zur Location, den Outfits, der Jahreszeit und den aktuellen Trends passen. Das alles mündet dann in einen besonderen Moment: „Mich berührt, dass ich Teil dieses großen Tages sein darf. Vor allem aber den Augenblick, in dem ich der Braut ihren Strauß übergebe, finde ich sehr emotional – für die Braut und für mich persönlich“, erzählt die floristische Gestalterin strahlend.

Künftig möchte Nadja ihr Wissen gerne weitergeben, am liebsten im Rahmen von Workshops, in denen sie Interessierten das floristische Gestalten näherbringt. „Ich habe in der Arbeit mit den Blumen meine Erfüllung gefunden – vielleicht stecke ich ja den einen oder die andere mit meinem Herzblut an.“

 

Auch Carina Schraufstetter hat ein Hobby, dem sie leidenschaftlich gerne nachgeht und das sie mit Energie erfüllt – sie praktiziert seit fünf Jahren Yoga. Den Impuls, sich mit dem Thema zu befassen, gab ihr ein Umzug – die neue Wohnung lag in direkter Nachbarschaft zu einem Yoga-Studio. Nach ein paar Besuchen dort entschloss sich das Teammitglied der ProLehre Lernkompetenzförderung kurzerhand, eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin zu machen. „Anfangs war das schon herausfordernd, weil ich im Gegensatz zu den anderen Teilnehmenden noch nicht viel Erfahrung mit Yoga hatte,“ berichtet Carina. Doch sie holte schnell auf und war nach einem Jahr der intensiven Ausbildungszeit – die Seminare fanden am Wochenende neben einem Vollzeitjob statt – qualifizierte Yoga-Lehrerin. Die Ausbildung beinhaltete neben Themenfeldern wie Anatomie auch Elemente, die den Auszubildenden die Yoga-Philosophie oder das Meditieren näherbringen. Seither hat sie ihre Kenntnisse im Rahmen von Fortbildungen stetig erweitert. Wenn sie darüber berichtet, welche Schwerpunkte dabei jeweils im Mittelpunkt stehen, wird schnell deutlich, wie vielseitig Yoga ist: So hat sich Carina in „Pranayama“ weitergebildet. Hierbei handelt es sich um Atemübungen, die Körper und Geist zusammenführen sollen. Beim Yin-Yoga wiederum geht es um das drei- bis fünfminütige Halten von Yoga-Stellungen, das aufgrund der langen Dehnungsphasen auf Bindegewebe und Faszien wirkt. Auch im Bereich des traumasensiblen Yoga hat Carina eine Fortbildung absolviert. Für Menschen, die traumatische Erlebnisse verarbeiten müssen, kann diese Form des Yoga heilsam sein, weil Trainer:innen sich noch sensibler durch den Raum bewegen und mehr Wahlmöglichkeiten bestehen – beispielsweise hinsichtlich des Schließens der Augen.

Außerhalb ihrer Elternzeit, in der sie sich nach der Geburt ihrer Tochter aktuell befindet, gibt die Mitarbeiterin bei ProLehre freiberuflich Kurse in Yoga-Studios und vermittelt ihr Wissen zudem einer Triathlon-Trainingsgruppe. „Andere Menschen von Yoga zu begeistern, macht mir deshalb so viel Spaß, weil ich merke, wie gut mir selber das Praktizieren tut – dieses Gefühl gebe ich gerne weiter,“ erzählt Carina. Hierbei ist ihr wichtig zu betonen, dass Yoga ihrer Meinung nach für alle geeignet ist – man muss nicht überdurchschnittlich beweglich oder sportlich sein. Profitieren können insbesondere diejenigen, die viel Zeit sitzend am Schreibtisch verbringen. Carina nutzt ihre Yoga-Kenntnisse beispielsweise gerne im Rahmen einer aktiven Mittagspause. Vom Schreibtisch aufstehen, die Arme kreisen lassen, sich vornüberbeugen – all das sind Übungen, die sich ohne Matte oder Sportausrüstung binnen weniger Minuten umsetzen lassen und direkt Wirkung zeigen. „Auch wenn es nur fünf Minuten am Tag sind – das Praktizieren einer Yoga-Einheit wirkt sich positiv auf meinen ganzen Tag aus. Wenn ich auf der Matte war, gehe ich viel gelassener durch den Tag und – im weiteren Kontext – auch durchs Leben.“