Gesichter aus der Barer Straße

Den Kopf frei bekommen, in den Moment abtauchen und so die Umgebung bewusster wahrnehmen – darum geht es beim Malen und Zeichnen für Cornelia Entner und Elvira Cyranka. Die beiden langjährigen Mitarbeiterinnen von ProLehre teilen das gleiche Hobby – und gestalten es doch ganz unterschiedlich.

Cornelia Entner hat vor einigen Jahren ihre Passion für die Malerei entdeckt. „Ich habe schnell gemerkt, dass es mir guttut, mich in die Farben zu vertiefen und den Kopf dadurch freizubekommen.“ Als dann die ersten Bilder fertig wurden und ihr nicht nur der Malprozess, sondern auch die Endergebnisse gefielen, wusste die Teamleiterin der ProLehre-Hochschuldidaktik, dass sie eine neue Leidenschaft für sich entdeckt hat. Sie geht dabei autodidaktisch vor, einen Malkurs hat sie nie besucht. Inspiration schöpft Cornelia Entner in der Natur, wo sie sich gerne aufhält. „Ich mache Fotos von Tieren und Pflanzen. Diese dienen mir dann zuhause vor meiner Staffelei als Anregung,“ erklärt sie. Auch Abstraktes lässt sich in ihren Werken wiederfinden.

Wichtig ist der Künstlerin, sich vom Prozess des Malens leiten zu lassen – sie nennt das „Ausflug in die Ästhetik“. Einen genauen Plan, welche Farbe wo verwendet wird, gibt es vorher nicht. Auch deshalb malt sie am liebsten mit Öl auf Leinwand. Es braucht Wochen, bis die Farben getrocknet sind. Bewusst stellt Cornelia Entner dann das vermeintlich fertige Werk in ihrem alltäglichen Sichtfeld auf – so kommt es vor, dass die erste Version einen stetigen Wandlungsprozess bis zur Vollendung unterläuft. „Es freut mich, am Ende dann ein fertiges Werk in den Händen zu halten – das Gefühl, etwas Greifbares erschaffen zu haben, erfüllt mich sehr“, berichtet Cornelia Entner zufrieden. Ihren Bildern gibt die Künstlerin Namen – Titel, die eine kleine Geschichte erzählen und ihr meist ganz spontan kommen. Interessierte können die Werke von Cornelia Entner bestaunen: Aktuell läuft ihre zweite Ausstellung Anima – Farben und Formen im Münchner Café Glanz, einem Frauenstadtteiltreff. Das Café befindet sich in der Sedanstraße 37.

Elvira Cyranka malt, seitdem sie einen Stift halten kann. Das Hobby spielte bis zu ihrer Jugend eine große Rolle, sie war gar Mitglied in einem Förderkreis für künstlerisch begabte Jugendliche. In den Folgejahren verlor sie das Malen etwas aus den Augen, bis eine Freundin sie auf die Idee brachte, an einem Aquarellkurs teilzunehmen. „Ich war dann direkt mitgerissen“, berichtet die Hochschuldidaktikerin mit leuchtenden Augen. Weitere Kursbesuche, die ihren Horizont hinsichtlich der Techniken, Farben und Ausstattung bis heute erweitern, folgten. Besonders gerne mag sie die Kombination aus Tuscheskizzen, die sie mit Farben füllt. „Ich habe unendlich viele Pinsel, quasi für jeden Strich einen eigenen“, lacht die Künstlerin.

Ihre Inspiration nimmt auch Elvira Cyranka aus der Natur. Sie wandert gerne, ob in den Südtiroler Bergen oder am Meer in der Bretagne. Wir praktisch, dass sie dieses Hobby mit ihrer Leidenschaft für die Kunst verbinden kann: Wanderpausen werden genutzt, um binnen weniger Minuten Skizzen der Umgebung anzufertigen. „Ich liebe es, die Eindrücke, die ich sammele, mitsamt der Stimmung direkt vor Ort malerisch festzuhalten.“ Dafür hat sie ihre Mal- und Zeichenausrüstung immer dabei: ein Skizzenbuch, ein Wasserfarbenkasten im Scheckkartenformat und eine Minimalauswahl an Stiften und Pinseln trägt sie in ihrem Zeichenetui mit sich. Aber auch die unmittelbare urbane Umgebung inspiriert sie zu spontanen Skizzen. So nutzt sie gerne mal die Mittagspause, um unser Bürogebäude in der Barer Straße 21 aufs Papier zu bringen.

Besonders gefällt Elvira Cyranka, dass sie beim Malen eine geschärfte Wahrnehmung an sich beobachten kann: „Wenn ich male, sehe ich anders und ich befasse mich intensiver mit dem, was mich umgibt.“

Wer den beiden Künstlerinnen nun auch in ihrem beruflichen Setting begegnen möchte, hat dazu im Rahmen von hochschuldidaktischen Weiterbildungskursen sowie individuellen Beratungen die Möglichkeit. Ihre Kreativität spiegelt sich auch hier wider – seien Sie gespannt!